Hast du dich auch schon mal gefragt, warum Kinder und Jugendliche in einem bestimmten Alter bestimmte Dinge denken, sagen oder tun? Dann findest du in diesem Abschnitt sicher ein paar Antworten. Die Entwicklung von jungen Menschen kann nämlich in grobe Phasen eingeteilt werden. Als Anhaltspunkt für die Einteilung wird hierbei das Lebensalter gewählt. Allerdings dient diese Einteilung nur der Orientierung. Sie trifft nicht immer und auf jeden gleichermaßen zu, da sich jeder Mensch individuell und verschieden schnell entwickelt. Der tatsächliche Entwicklungsstand von Kindern und Jugendlichen entspricht damit nicht immer dem angegebenen Alter. Die folgende Tabelle gibt einen groben Überblick über die Entwicklungsphasen. Sie soll dir helfen, Kinder und Jugendliche in ihrer Phase besser zu verstehen und ihre Ängste und Fragen zu berücksichtigen. Außerdem beinhaltet sie Hinweise und Vorschläge für deine Arbeit als Gruppenleiter.

Altersgruppe 3-6 Jahre

Entwicklungsstand

Ziele des Gruppenmitgliedes

Folgen für die Leitung

Mögliche Aktionen

  • Sind stark ichbezogen
  • Sind lebendig, impulsiv, sprunghaft
  • Autoritäten werden akzeptiert
  • Können aufgrund geringen Erfahrungsbereiches nur zwischen Gut und Böse  unterscheiden

Entdecken

und Lernen

  • Genaue Spielanleitung geben
  • Kreativität, Koordinations-, Konzentrationsvermögen fördern
  • Unterscheide deutlich zw. Recht und Unrecht
  • Imitations- und Rollenspiele
  • Fantasiespiele
  • Sandspiele
  • Bewegungs- spiele
  • Formen mit Knete

Altersgruppe 6-9 Jahre

Entwicklungsstand

Ziele des GruppenmitgliedesFolgen für die LeitungMögliche Aktionen
  • Interessen sind individuell ausgeprägt
  • Aufgeschlossen & begeisterungsfähig
  • Versuchen ihre Meinung durchzusetzen
  • Verlangen nach einem festen Regelnetz für Werte und Normen (werden beim Spielen gelernt)
  • Brauchen Anleitung & Struktur
  • Abenteuer erleben
  • Lernen
  • Sich messen
  • Sich bewegen
  • Auf Fairness & Regeleinhaltung achten
  • Eigeninitiative fördern
  • Selbstvertrauen geben
  • Gruppenspiele
  • Wettkampfspiele
  • Abenteuerspiele
  • Geländespiele
  • Bewegungs- & Ballspiele

Altersgruppe 9-12 Jahre

EntwicklungsstandZiele des GruppenmitgliedesFolgen für die LeitungMögliche Aktionen
  • Beginn des logischen Denkens
  • Auflösung der starken Ich-Bezogenheit
  • Gleichaltrige werden wichtig
  • Beginnender Umbruch der naiven kindlichen Selbstsicherheit
  • Erste Widerstände gegen Erwachsene
  • Großer Wissensdrang
  • Abenteuerlust
  • Verlieren im Spiel wird mit Prestige- und Würdeverlust gleichgesetzt
  • Neue Interessen entdecken
  • Sich messen
  • Erfolg erleben
  • Eigeninitiative unterstützen
  • Entdeckungsfreude berücksichtigen
  • Sich bildende Rangordnung beobachten & evtl. eingreifen
  • Diskussionen & unterschiedliche Meinungen fördern
  • Verantwortungsbewusstsein durch Übertragung von Aufgaben stärken
  • Sportliche Wettkämpfe
  • Geländespiele
  • Wanderungen
  • Rollenspiele
  • Teamspiele
  • Natur- und Tierbeobachtungen
  • Gemeinsam Ideen und Aktionen finden
  • Projekte, bei denen jeder eine bestimmte wichtige Aufgabe hat (z. B. Baumhaus)

Altersgruppe 12-15 Jahre

EntwicklungsstandZiele des GruppenmitgliedesFolgen für die LeitungMögliche Aktionen

Pubertät (Disharmonie zw. Körper & Empfindungen)

Abgrenzung von „den Kindern“

Beachtung der unterschiedlichen physischen und psychischen Belastbarkeit

Radtour
Dadurch Unsicherheiten & HemmungenSelbstständigkeit

Geschlechtsspezifische Interessen berücksichtigen

Erlebnispädagogik
Betonung des ÄußerenBestätigung

Interessen und Bedürfnisse ernst nehmen

Sportliche Aktionen

Autoritäten werden in Frage gestellt

Grenzen austestenSituationsgebundene ZurechtweisungenStadtspiele

Idealisierte Normen & Werte relativieren sich



Gesundheit/Wellness

Beginn des Aufbaus der eigenen Persönlichkeit



Infostand

Zunehmende Selbstständigkeit



Arbeit mit Medien

Reagieren empfindlich auf Kritik

Eigene Projekte der Jugendlichen unterstützen

Starke Reifeunterschiede


Altersgruppe 15-18 Jahre

EntwicklungsstandZiele des GruppenmitgliedesFolgen  für die LeitungMögliche Aktionen

Stärkere Auseinandersetzung mit der Umwelt und sich selbst

SelbstständigkeitWeniger organisierte Unternehmungen

Realisierung eigener Projekte und Vorstellungen

Stärkeres EngagementBestätigung

Jugendliche bei Lebensplanung unterstützen

Wochenendfreizeiten mit Übernachtung
Stärkere KonfliktbereitschaftGrenzen austestenSuche nach Grenzen berücksichtigen

Besuche verschiedener  Betriebe und Arbeitsfelder

Zunehmendes Sach- & Fachinteresse

Behandlung als Erwachsene

Gruppenleiter als Berater und  Vertrauensperson

Sportliche Aktionen
Berufliche Orientierung

Gruppenmitglieder können selbst Gruppenleiter werden


Entwicklung von längeren Beziehungen




Entwicklung von Perspektiven & eigenen Visionen zur Verbesserung der Umwelt