Nachdem du jetzt die Schritte kennengelernt hast, mit denen du erfolgreich ein Projekt durchführst, können dir die folgenden Tipps weitere wertvolle Anregungen für deine Projektplanung geben.


Abgucken ist erlaubt: Wenn dein eigenes Projekt dadurch besser wird! Schau dich bei deiner Projektplanung um, ob es bereits ähnliche Projekte oder Konzepte gibt und lerne aus den Erfolgen oder Misserfolgen der anderen. Sieh dir auch Projekte an, die inhaltlich nicht deiner Überzeugung entsprechen, die aber dennoch gut sind. Auch daraus kannst du wertvolle Erkenntnisse für deine eigene Planung ziehen. Entscheide, was du übernehmen und ob du die anderen Projekte und Ideen toppen kannst. Mach es besser!


Jugendkampagnen: Jugendliche sind sehr stark selbstbestimmt, spaßorientiert und kritisch. Wenn du ein Jugendprojekt planst, dann beachte diese Aspekte bei der Planung und Umsetzung. Beinhaltet dein Projekt Freiräume zum eigenständigen Handeln? Die Projekte oder Projektinhalte sollten Jugendlichen die Möglichkeit zur Identifikation bieten. Der Ein- und Ausstieg in die Projekte sollte für Interessierte ohne weitere Voraussetzungen und größere Hürden möglich sein. Und der Umfang des Engagements der Teilnehmer soll flexibel gestaltbar sein. Jeder sollte entsprechend seiner zeitlichen Möglichkeiten eine geeignete Beteiligungsform geboten bekommen.


Denken wie eine Werbeagentur: Bedürfnisse (z. B. nach „intakter Natur“) müssen oft erst einmal geweckt werden. Selbst wenn sie schon vorhanden sind, müssen sie bewusst gemacht und gelenkt werden. Gehe nicht davon aus, dass Menschen ein „natürliches“ Bedürfnis nach deinem Projekt bzw. deinem Projektthema haben. Versuche, diesen Aspekt bei der Projektumsetzung mit einzubeziehen.


Neue Beteiligungsformen entwickeln: Gestalte dein Projekt so, dass alle Teilnehmer deiner Gruppe bzw. auch die Zielgruppe der Aktion so viel wie möglich bei der Planung und bei der Umsetzung beteiligt sind. In traditionellen Projekten und Kampagnen gibt es in der Regel auf der einen Seite die Planer und auf der anderen Seite die Teilnehmer. Diese Art von Projekten oder Kampagnen stellt hohe Anforderungen an die Zielgenauigkeit der Planer, die die Interessen und Wünsche der Teilnehmer treffen müssen. Es ist sicherer, wenn die Teilnehmer schon bei der Planung ebenso wie bei der Umsetzung dabei sind. So kannst du sicherstellen, dass ihre Interessen abgedeckt werden und sie motiviert und aktiv bei der Sache sind!


Infotainment und Edutainment - neue Projekt- und Kampagnenformen: Unter Infotainment versteht man die unterhaltsame Vermittlung von Bildungsinhalten. Edutainment bezeichnet ein Konzept der elektronischen Wissensvermittlung, bei dem die Inhalte spielerisch und gleichzeitig auch unterhaltsam vermittelt werden. Das bedeutet anders formuliert, dass Informationen oder Bildungsinhalte heute mit Spaßfunktionen unterfüttert werden. So sind beispielsweise Quiz-Modelle („Wer wird Millionär“) und Wettbewerbe sehr etabliert in unserer Gesellschaft. In Zukunft wird sich Umweltschutz vielleicht nur noch erfolgreich kommunizieren lassen, wenn dieser Trend bei der Projektplanung mit beachtet wird.


Namen und Slogans finden: Gehe gezielt von Klischees aus. Übertreibe ruhig. Finde witzige Sprüche mit Doppeldeutigkeiten. Teste die Namen und Slogans und achte dabei auf die Reaktionen und die Kritik. Sie können dir wertvolle Hinweise liefern. So hast du einen Überblick und entscheidest dann mit deiner Gruppe. Versuche, möglichst viele Stimmen einzufangen. Der Projekt-Name oder Slogan sollte gleichzeitig attraktiv und informativ sein. Ein Highlight war beispielsweise der NAJU-Slogan „Kurvenreich ist sexy“ für die „Alles im Fluss!“-Kampagne. Mit der Doppeldeutigkeit wurde Aufmerksamkeit erlangt. Außerdem transportierte der Slogan inhaltlich die Forderung, Fließgewässer nicht zu begradigen, sondern naturnah zu belassen. Die Illustration eines mäandernden Flusses verdeutlichte diese Botschaft.


Vorher testen: Mit einem Vortest kannst du z. B. in deinem Bekanntenkreis testen, ob Plakate, Namen, Slogans oder Ähnliches, so wie von dir beabsichtigt, verstanden werden und ankommen. Du findest so heraus, wie sie in der Öffentlichkeit wirken. Je nach Ergebnis des Vortests gibt dir das die Möglichkeit, korrigierend einzugreifen oder ernst zu machen mit dem Geplanten. Du solltest Testpersonen wählen, die noch nichts über das Projekt wissen, denn ihre Einschätzungen sind unbeeinflusst von etwaigen Vorkenntnissen und somit sehr wertvoll.


Fettnäpfchen vermeiden: