Früher oder später kommt es zu Gesprächen mit den Eltern. Am besten die Eltern gleich mit einbeziehen, bevor irgendwelche Probleme auftreten und es zu Konflikten kommt.

Wege und Möglichkeiten Eltern einzubinden:

Pro – Eltern einbinden

Die Eltern interessieren sich meist dafür, was in der Gruppe gemacht wird. Durch gezielte Gespräche können sie auf dem Laufenden gehalten und über zukünftige Unternehmungen informiert werden. Gespräche mit den Eltern geben oft auch wichtige Hinweise für den Umgang mit einem Kind. Außerdem können Eltern einen wichtigen Beitrag zum Erfolg eines Vorhabens leisten, indem sie die Gruppe ideell, materiell oder finanziell unterstützen (10 Kinder haben ca. 20 Elternteile mit 20 verschiedenen Berufen, ihren Fähigkeiten und Kontakten…), z. B. durch Gestaltung der Gruppenräume, Schreiben von Zeitungsartikeln oder Materialtransport etc.

Contra – Eltern Grenzen aufzeigen

Eltern bei allen Treffen dabeizuhaben, wäre störend und würde es den Kindern erschweren, eine Gruppe zu bilden. Kinder und Jugendliche verhalten sich anders im Gruppenalltag, wenn sie Freiräume haben, die nicht von ihren Eltern eingeschränkt werden.

Programmübersicht für Teilnehmer und Eltern erstellen

Es ist sinnvoll, eine Programmübersicht für Eltern und Kinder zu erstellen. Das muss nicht aufwendig sein. Bewährt hat sich ein einfacher DIN A4-Zettel, der kurz über die Termine, Uhrzeit und Themen informiert, gegebenenfalls auch über den Treffpunkt und was von den Kindern mitzubringen ist. Wichtig ist, auf wetterbedingte Änderungen hinzuweisen. Die Kontaktadresse und -telefonnummer sollten auf keinem Programmzettel fehlen. Schön ist auch ein lustiges Bild oder ein Comic. Fertig ist die Programmübersicht! Über welchen Zeitraum dieses Programm erstellt wird, hängt von der Häufigkeit der Treffen ab und davon, wie langfristig du planen kannst und willst.

Programmbeispiele für komplette Gruppenstunden gibt‘s in Kapitel 5 - Bildung für Nachhaltige Entwicklung!

Ein paar Worte zur Programmgestaltung speziell in Jugendgruppen

Während Kinder noch für die vielfältigsten Ideen und Aktionen offen sind, ist das bei Jugendlichen nicht mehr so einfach der Fall. Für Jugendliche ist es vor allem wichtig, etwas gemeinsam mit Gleichaltrigen zu erleben und zu unternehmen. Das Thema ist dabei von untergeordneter Bedeutung, es sollte aber konkret sein und einen aktuellen Bezug zum Alltag der Jugendlichen haben (was diese Altersgruppe gerade bewegt). Dabei kann das Thema durchaus anspruchsvoll sein. Auf jeden Fall wollen Jugendliche an sinnvollen und praktischen Projekten arbeiten, die ein konkretes, erreichbares Ziel und einen nachweisbaren Effekt haben. Die Jugendlichen brauchen das Gefühl, mit dem, was sie tun, etwas bewirken zu können. Sie wollen Spuren hinterlassen. Worauf Jugendliche allerdings empfindlich reagieren, ist jeder Versuch, sie „missionieren“ zu wollen in Bezug auf „richtiges“ Verhalten in Sachen Umwelt. Am besten vermeidest du den Begriff „Öko“ ebenso wie eine Überfrachtung mit Umweltthemen. Was bei einem gemeinsamen Projekt nicht fehlen darf, ist der Erlebniswert der Aktionen – Abenteuer, Spaß und Action gehören dazu!

Eine letzte Bemerkung zur Programmgestaltung

Du kannst es selten allen Gruppenmitgliedern gleichzeitig recht machen! Neben begeisterten Momenten gibt es manchmal auch Missmut in der Gruppe. Das ist ganz normal. Dies kann unterschiedliche Gründe haben, die sich nach einer gemeinsamen Auswertung der Gruppenstunde sicherlich finden und aus dem Weg räumen lassen.