Es gibt viele Bandwurmarten. Wie der Name schon sagt, befällt der Kleine Fuchsbandwurm vor allem Füchse. Der Wurm ist ca. 3-5 mm lang und besteht aus drei bis vier Segmenten. Er lebt im Dünndarm des Fuchses. Dort scheidet er etwa alle zwei Wochen ein reifes Segment mit ca. 200 Eiern ab, die der Fuchs dann mit seinem Kot absetzt. Mäuse nehmen die Eier mit der Nahrung auf und werden somit zum Zwischenwirt. In ihrer Leber entwickelt sich das Ei zur Larve (Finne) und ruft dort Wucherungen hervor. Aufgrund ihrer Krankheit wird die Maus dann zur leichten Beute für den Fuchs, so dass der Kreis sich wieder schließt. Extrem selten hingegen kann der Mensch zum Zwischenwirt werden (nur 10-20 Neuerkrankungen pro Jahr bundesweit). Die Wurmeier müssen wahrscheinlich wiederholt aufgenommen werden, damit es zu einer Erkrankung kommt. Dabei spezialisieren diese sich meist auf die schmerzunempfindliche Leber. Deshalb bleiben sie oft über einen längeren Zeitraum im menschlichen Körper, ohne erkannt zu werden. In der Leber bilden sie Cysten, die dauerhaft ohne medizinische Behandlung für den Menschen tödlich sind. Erkrankte müssen zur Eindämmung der Krankheit lebenslang Tabletten einnehmen.

Risikogruppen

Eine Studie des Robert-Koch-Instituts hat ergeben, dass das Risiko, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, für Katzen- und Hundehalter am höchsten ist. Ein Zusammenhang mit dem Sammeln und Essen von Wildbeeren oder -pilzen ergab sich nicht. Es zeigte sich, dass die meisten Krankheitsfälle (60–65%) in den seit langem dafür bekannten Gebieten vorkommen: der Schwäbischen Alb, der Alb-Donau-Region, in Oberschwaben und dem Allgäu. Im übrigen Deutschland fi nden sich nur Einzelfälle im Abstand von mehreren Jahren.

Vorbeugung

Die gute Nachricht:

Ihr dürft wieder Waldbeeren sammeln wie als Kinder. Leckere Blaubeeren, die Zähne und Zunge färben und nach Wald schmecken! Ein „Null-Risiko“ gibt es zwar nicht, aber die Wahrscheinlichkeit, sich durch Waldbeeren zu infizieren, ist äußerst gering. Wer aber ganz sicher gehen möchte, kann alle Beeren, Früchte und Pilze auf über 60°C erhitzen und tötet somit alle Parasiteneier ab. Einfrieren oder Einlegen in Alkohol hingegen haben keine Wirkung.

Die schlechte Nachricht:

Zu inniger Kontakt von Mensch und Hund oder Katze kann riskant sein. Die wichtigste Vorbeugung ist deshalb Hygiene beim Umgang mit Hunden und Katzen (Hände waschen vor dem Essen) sowie regelmäßiges Entwurmen der Haustiere. Warum hält sich die Angst vor dem Fuchsbandwurm auf Waldbeeren so hartnäckig? Warnungen sind meist schnell ausgesprochen, Entwarnungen hingegen kommen oft nicht an…