Webseiten
Der einfachste Weg, um sich im Internet zu präsentieren, ist, bereits bestehende Webseiten, z. B. die der NAJU (www.naju-bayern.de) oder der LBV-Ortsgruppe zu nutzen. Dazu am besten den Administrator der Webseiten oder einen Mitarbeiter der NAJU kontaktieren. Bei der Nutzung der bestehenden LBV/NAJU-Webseiten entstehen keine zusätzlichen Kosten und der zuständige Administrator kann die zugesendeten Bilder und Aktionsbeschreibungen der Gruppe ins Internet stellen. Ist vor Ort das technische Knowhow vorhanden, kann eine NAJU-Gruppe auch eine eigene Domain (z. B. www.naju-musterdorf.de) beantragen und eigenständig eine Webseite anlegen. Wenn sich eine Webseite an einen unbestimmten Personenkreis richtet und grundsätzlich für alle Internetnutzer*innen abrufbar ist, müssen die Anforderungen der DSGVO beachtet werden. Eine gültige Datenschutzerklärung muss auf der Webseite einsehbar sein.
Blog
Ursprünglich war ein Blog dazu gedacht, Autoren ein einfach zu handhabendes Medium zur Verfügung zu stellen, um dort Aspekte ihres Lebens oder eine Meinung zu spezifischen Themen zu veröffentlichen. Der Leser konnte diese meist kommentieren und darüber diskutieren. Technisch betrachtet sind Weblogs nichts anderes als ein einfaches Inhaltsverwaltungssystem (Content-Management-System), die aktuellsten Beiträge erscheinen immer ganz oben, also umgekehrt chronologisch.
Einen Blog-Account zu eröffnen, dauert nur ein paar Minuten. Dann können dort Geschichten geschrieben und Bilder sowie Videos veröffentlicht werden. Programmierkenntnisse braucht dafür keiner mehr. Im Internet gibt es viele Anbieter, die Blogdienste zur Verfügung stellen, u. a. auch kostenlos wie z. B. blogg.de oder wordpress.de.
Was spricht fürs Bloggen? Die Darstellung der Gruppenaktivitäten oder ein Austausch mit Gruppenmitgliedern, Eltern, Interessierten und Teamkollegen ist mittels eines Blogs völlig unkompliziert. Durch Verlinken, Weiterleiten und Empfehlen wird der Inhalt verbreitet und der Bekanntheitsgrad des Blogs und somit der NAJU-Gruppe gesteigert. Über einen Blog können auch Projektverläufe dokumentiert und es kann gleichzeitig auch mit allen am Projekt Beteiligten kommuniziert werden. Blogs können dementsprechend sehr gut als Ergänzung oder Ersatz für eine eigene Webseite verwendet werden. Nachteil: Kritik ist immer öffentlich und für alle lesbar. Es ist deshalb heutzutage nicht mehr empfehlenswert, unmoderiertes Kommentieren zu erlauben.
Facebook ist eines der größten sozialen Netzwerke weltweit. Die Möglichkeiten für die Nutzer dieser Internetseiten sind vielfältig: Sie können u. a. online Kontakte pflegen, sich im Netz präsentieren und Fotos oder Videos austauschen. Auch Unternehmen und Verbände betreiben Öffentlichkeitsarbeit oder Marketing auf eigenen „Gruppen“-Seiten. So können Informationen wie ein Veranstaltungshinweis oder eine Terminverschiebung schnell verbreitet werden.
Es besteht auch die Möglichkeit, für eine Jugendgruppe oder eine Institution eine „Gruppen“-Seite“ zu erstellen. Diese offiziellen Seiten können mittlerweile wie eigene Webseiten benutzt werden, da sie öffentlich sichtbar sind und je nach Vernetzung eine sehr große Reichweite haben. Der Seitenname sollte gut überlegt sein, damit die Seite gefunden werden kann.
Nutzer können sich innerhalb von Facebook auch zu „Gruppen“ zusammenschließen. Es ist möglich, Mitglieder/Freunde auszuwählen und die Privatsphäre für die Gruppe zu bestimmen (,,Offen”, ,,Geschlossen”, ,,Geheim”). Diese „Gruppen“ sind private Foren, die zum Austausch genutzt werden können, für Fotos vom letzten Naturschutzeinsatz oder für aktuelle Infos zu den Gruppenstunden. Werden Informationen gepostet, dann sind sie für alle einsehbar. Für die nicht-öffentliche Kommunikation über Facebook gibt es die Nachrichten-Funktion.
Vorteile: Eine eigene Seite kann für jede ehrenamtlich aktive Gruppe eine einfache Möglichkeit sein, die eigene Öffentlichkeitsarbeit in die Neuen Medien zu bringen und schnell Informationen innerhalb ihres Netzwerkes zu verbreiten.
Nachteile: Das Internet allgemein und auch Facebook birgt ein Suchtpotential (Profilsurfen). Außerdem ist das Gedächtnis des Internets lang und einmal Veröffentlichtes ist schwer zu entfernen. Was nur wenige wissen: Facebook z. B. löscht keine Daten. Es markiert sie lediglich als gelöscht. Die Daten und Nutzerprofile werden von dem Unternehmen Facebook ausgewertet und zusätzlich hält es (vermutlich alle) Aktionen seiner Anwender fest. Diese gesammelten Informationen über die Nutzer werden dann zu Werbezwecken genutzt. Wer irgendwelche Inhalte oder beispielsweise Fotos/Videos von den Aktionen der NAJU-Gruppe bei Facebook einstellt, der sollte wissen, dass Facebook diese Bilder so gut wie uneingeschränkt verwenden darf (siehe dazu auch: Das Recht am Bild – Veröffentlichung von Fotos)!
Die kostenfreie App Instagram (mittlerweile von Facebook gekauft) liegt auf der Beliebtheitsscala von 12- bis 19-Jährigen noch vor Facebook und YouTube und ist somit vor allem bei Jugendlichen voll angesagt. Instagram ist vom Prinzip her ein großes Online-Fotoalbum, in das Bilder und Kurzvideos hochgeladen und dann seinen Followern privat gezeigt oder der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden können. Ist ein Bild online, beginnt die Jagd nach Likes, Kommentaren und weiteren Followern. Die Verwendung der Hashtags (z. B. #NAJU #Kindergruppe #Natur) ermöglicht anderen, das Bild in einem bestimmten Themenbereich zu finden. Durch die Angabe bekannter und viel verwendeter Hashtags (#) steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Bild von vielen Instagram-Usern gesehen wird. Weiterhin können die Bilder einfach mittels Filter bearbeitet, mit Nachrichten versehen und Foto-Storys erstellt werden. Die Kombinierung von Instagram mit anderen Social-Media-Kanälen wie Facebook oder Flickr ist möglich.
Mit der App Instagram können die Gruppenstunden und Projekte von NAJU-Gruppen in Form von Fotos bekannt gemacht werden. Persönliche Daten dürfen dabei aus Datenschutzgründen nicht angegeben werden. Außerdem sollte man keine Bilder veröffentlichen, auf denen einzelne Personen erkennbar sind.
Messenger Apps
Messenger liegen voll im Trend, und so erscheint es nur zeitgemäß, diese Art der Kommunikation mit Jugendlichen zu nutzen. Die Registrierung bei diesen Social Media-Angeboten ist in der Regel kostenlos. Ist der Account erstmal angelegt, können unkompliziert Texte, Sprachnachrichten, Bilder und Videos gepostet oder andere Apps auf dem Smartphone installiert werden. Dafür gibt man aber bewusst oder unbewusst eine Vielzahl an Daten preis: Beim Posten von Fotos können Standortdaten übermittelt werden und durch Kommentare oder geteilte Inhalte werden Vorlieben sichtbar. Aber was passiert mit Nutzerdaten? Die derzeit beliebtesten Social Media-Angebote bei Kindern und Jugendlichen werden von gewinnorientiert arbeitenden Unternehmen aus der Privatwirtschaft betrieben.
Messenger sind auch nicht für jedes Alter geeignet. So ist die Nutzung beliebter Dienste mit Altersbeschränkungen durch die Anbieter verbunden (meist ab 13 Jahre und älter). Somit eignen sich die Dienste nur zur Kommunikation mit den Eltern oder in Jugendgruppen, deren Mitglieder alle älter als 13 Jahre sind.
Wenn der Kontakt bezüglich Terminabsprachen oder Koordination von Projekten zu einer Gruppe Jugendlicher vorrangig mittels eines Messengers erfolgt, einzelne Jugendliche den von den meisten gewählten Dienst aber nicht nutzen möchten oder von Seiten ihrer Erziehungsberechtigten nicht nutzen dürfen, werden diese von der Kommunikation ausgeschlossen.
Jegliche Nutzung sollte intensiv abgewogen und ihr Einsatz im Verhältnis zur beabsichtigten Wirkung geprüft werden. Beachte dabei bitte Folgendes:
- Betreuer dürfen Jugendliche nicht zur Registrierung eines Online-Dienstes auffordern und sollten immer alternative Kontaktmöglichkeiten und auch verschiedene Messenger-Dienste anbieten.
- Veranstaltungsinformationen und allgemeine Termine können vermittelt werden, sensible Informationen und Gespräche jedoch nicht.
- Nie ungefragt eine Person einer Netzwerk-Gruppe zufügen.
Da sich die Entwicklung der Online-Dienste im stetigen Wandel befindet, ist es manchmal gar nicht so einfach, auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Fragt da am besten die Jugendlichen – die sind auf dem Laufenden und wissen, was in oder out ist. Einen Überblick über die Nutzungsvorlieben junger Menschen bietet auch die jährlich erscheinende JIM-Studie („Jugend, Informationen, (Multi-)Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland“).
Einer der meist genutzten Messenger - WhatsApp - eignet sich nicht für die Jugendarbeit! Der Dienst liest sämtliche Kontaktdaten aus den Adressbüchern der Nutzer*innen aus und gibt diese Daten dann z. B. an Facebook weiter. Aus datenschutzrechtlicher Sicht ist es zudem kritisch zu betrachten, dass WhatsApp Daten außerhalb der Europäischen Union in die USA übermittelt.
Empfehlenswert für die Arbeit mit Jugendlichen ist die Messenger App Threema, die voll auf Sicherheit setzt. Über den werbefreien Dienst Threema mit Sitz in der Schweiz können Texte, Sprachnachrichten, Bilder und Videos verschickt werden. Threema kann anonym genutzt werden, es ist keine Verknüpfung mit der eigenen Telefonnummer oder E-Mail-Adresse nötig. Die Datenübertragung erfolgt end-to-end-verschlüsselt. Solange Threema anonym und ohne Synchronisation des Adressbuchs benutzt wird, dürfen Kinder unter 16 Jahren auch ohne die Zustimmung der Eltern Threema benutzen. Mit der Synchronisation des Adressbuches geht es ohne die Zustimmung der Eltern erst ab 16 Jahren. Threema muss einmalig kostenpflichtig (ca. 3.- €) heruntergeladen werden. Weitere Kosten entstehen mit der Nutzung nicht.
Eine häufige Verwendung bei der NAJU, findet auch der Messenger Signal.