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Teilkompetenz

Was bedeutet diese Teilkompetenz?

Wie kann sie gefördert werden?

1. Global denken und offen sein für neue Perspektiven

Haben die Kinder Neugier und Offenheit gegenüber anderen Kulturen? Lernen sie, Probleme aus der Perspektive unterschiedlicher Kulturen zu sehen und zu verstehen? Lernen die Kinder, Beziehungen zwischen lokalen und globalen Situationen oder Problemen zu erkennen?

Rollenspiele, Puppenspiele, Recherchen, Informationsbeschaffung und -auswertung, Interviews, Schülerfirmen

2. Vorausschauend denken und handeln

Denken die Kinder über die Zukunft nach? Verstehen sie, welche Auswirkungen ihre Handlungen auf die Zukunft haben? Können sie die Gegenwart aus der Zukunftsperspektive betrachten? Entwickeln sie Visionen vom Leben in der Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit?

Fantasiereisen, Ideenwettbewerbe, kreatives Schreiben, Zukunftswerkstätten, Erstellen von Zeichnungen oder Collagen vom Leben in der Zukunft, Modellbau, Denkspiele (was wäre wenn …), Planspiele, Rollenspiele

3. Fachübergreifend denken und handeln

Können die Kinder Probleme erkennen, Fragen formulieren und fachübergreifend (interdisziplinär) denken? Finden sie eigene Lösungswege und können Gelerntes in ähnlichen Zusammenhängen verwenden? Können sie Konzepte der Nachhaltigkeit, z. B. in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Verkehr, Konsum und Freizeit, an konkreten Beispielen erklären?

Projekte, entdeckendes Lernen, Lernen an Stationen, Werkstattarbeit, selbstständiges Erarbeiten von Fragestellungen und Lösungen, Schülerfirmen

4. Gefahren erkennen
und abwägen
Erkennen die Kinder Risiken und Gefahren von nicht-nachhaltigem Handeln? Können sie diese auch analysieren und beurteilen?Recherchen, Interviews, Exkursionen zu Orten, wo die Folgen nicht-nachhaltigen Handelns sichtbar werden
5. Selbstständig und 
gemeinsam mit 
anderen planen und
handeln
Können die Kinder allein und mit anderen planen und handeln? Wissen sie, wie sie vom Planen zum Handeln gelangen? Können sie in einfachen Planungssituationen ihre Kenntnisse über nachhaltige Entwicklung anwenden?Projekte, Exkursionen, Forschungsaktionen, Interviews, selbstorganisiertes Lernen, Schülerfirmen
6. Zielkonflikte erkennen und berücksichtigen

Können die Kinder heute Entscheidungen treffen, die zukünftig lebende Menschen und Generationen beeinflussen? Finden sie Lösungen für Probleme, bei denen Ziele der nachhaltigen Entwicklung zueinander in Konkurrenz stehen, z. B. genügend Nahrung für alle Menschen – genügend intakte Natur für bedrohte Tierarten?

Recherchen, Projekte, Gruppendiskussionen
7. Gemeinsam entscheiden

Können die Kinder ihrem Alter gemäß kommunizieren und Beziehungen zu anderen aufbauen? Können sie Konflikte friedlich austragen, Entscheidungen treffen und kooperieren? Wissen sie, wie und wo sie mitentscheiden können?

Mediation (harmonische Vermittlung bei privaten und sozialen Konflikten), Gesprächskreise, Rituale, Kooperationsspiele, Einbeziehung verschiedener Partner und Lernorte, Nutzung neuer Technologien
8. Sich und andere
motivieren

Erfahren die Kinder durch ihre Tätigkeiten, dass es sich lohnt und Spaß macht, sich für eine Sache einzusetzen? Bekommen sie für ihre Tätigkeiten Anerkennung? Achtest du bei der Planung und Durchführung von Vorhaben darauf, dass sich die Kinder dabei wohl fühlen? Gibt es im Gruppenleben Gelegenheiten, um nachhaltige Verhaltensweisen selbst zu erleben? Wollen die Kinder Neues lernen? Können sie anderen von ihren Aktionen berichten und sie motivieren, selbst aktiv zu werden?

Ausstellungen, Werbeaktionen, Wettbewerbe, Pressearbeit, Wandzeitungen, Internetauftritte, Feste und Feiern, Schülerfirmen, generationsübergreifende Hilfsaktionen
9. Leitbilder und
Motivationen reflektieren

Können die Kinder über ihre eigenen Denk- und Handlungsmuster, Gewohnheiten und Lebensstile nachdenken? Erkennen sie, warum sie so handeln, wie sie es tun? Erkennen sie, warum andere anders handeln als sie selbst? Erkennen sie kulturelle Verhaltensweisen? Können sie ihr Leben und ihre Erlebnisse mit dem Leben anderer Bevölkerungsgruppen und Kulturen vergleichen?

Wahrnehmungsspiele, vor allem die selten gewordene sinnliche Wahrnehmung wie Stille, Dunkelheit oder körperlich harte Arbeit, Philosophieren, Analysieren, szenisches Spiel, Reiseberichte über andere Völker, handlungsorientierte Tätigkeiten wie Kochen oder Spielen
10. Gerechtigkeit als 
Handlungsgrundlage
nutzen

Können die Kinder Wirkungen und Nebenwirkungen ihres Handelns für andere abschätzen? Können sie Beispiele nennen, warum es gut ist, auf andere Rücksicht zu nehmen? Erkennen sie Generationen-übergreifende Gerechtigkeitskonflikte? Haben sie realistische Vorschläge für die Lösung der Konflikte?

Recherche zu Gerechtigkeitsverständnis in anderen Kulturen und Zeitaltern, Diskussionen, Rollenspiele, Planspiele, Denkspiele (was wäre wenn…)
11. Mitgefühl und
Solidarität für Benachteiligte zeigen

Können sich die Kinder in die Lebenssituation anderer Menschen einfühlen? Kennen sie die Begriffe Solidarität, Gerechtigkeit und die Probleme der Einen Welt? Haben sie ihrem Alter entsprechende Lösungsvorschläge? Wollen und können die Kinder andere unterstützen, wenn es nötig ist?

Partnerschaften, Hilfsaktionen, Fair-Trade-Projekte, Briefaustausch, E-Mail-Kontakte, Eine-Welt-Frühstück, Patenschaften, Streitschlichter

Quelle: de Haan, G. (2008a): Gestaltungskompetenz als Kompetenzkonzept für Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Beispiele für Gruppenstunden nach BNE-Prinzipien

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