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Bei Sachkonflikten: Zur Klärung kannst du gezielt Informationen zum Sachverhalt sammeln und unter Umständen fehlende Informationsquellen aufdecken, um den Konflikt auf der sachlichen Ebene zu klären.
Bei Interessenskonflikten: Versuche, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Betroffenen klar zu bestimmen und suche dann nach Lösungen, die alle Bedürfnisse befriedigen.
Bei Wertekonflikten: Versuche zu ergründen, welche Erfahrungen den jeweils unterschiedlichen Wertvorstellungen zugrunde liegen. Durch das Verstehen der Hintergründe soll das gegenseitige Anerkennen unterschiedlicher Werte gefördert werden. Vielleicht besteht dann die Möglichkeit, sich auf gleichartige Werte zu einigen.
Schritt 3: Konflikte analysieren
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- Die Beteiligten ernst nehmen.
- Die Konfliktentstehung und -lösung und nicht die Schuldfrage in den Vordergrund stellen.
- Eine Atmosphäre des Vertrauens und ein entspanntes Umfeld schaffen, auf „neutralem Boden“, evtl. vertraulich.
- Die Persönlichkeit, also auch das Alter und den Entwicklungsstand der Beteiligten beachten.
- Aufmerksam und wertschätzend kommunizieren. Keine Wertungen in den Aussagen vornehmen. Auf Ich-Botschaften achten (anstatt Du-Botschaften).
- Struktur ins Gespräch bringen (z. B. über Moderation).
- Anreize zur Lösungsentwicklung bieten.
Um zu gewährleisten, dass jeder zu Wort kommt und ausreden darf, sollten die Regeln vorher geklärt werden. Eine Möglichkeit ist es z. B., dass die Gruppe (oder nur die Beteiligten) sich in einen Kreis setzt und ein Gegenstand weitergereicht wird. Nur wer den Gegenstand in den Händen hält, darf reden (z. B. „Redestab“).
Damit es sich nicht um einen „faulen“ Kompromiss handelt, sondern er einen Gewinn für alle darstellt, kannst du dich bei der Suche danach am folgenden Ablauf orientieren:
Jeder stellt seine Position klar: Alle sagen offen, was sie stört. Wichtig dabei ist, dass jeder dem anderen zuhört und das Gesagte stehen lässt!
Ziele werden formuliert und Lösungsvorschläge gesammelt: Jede Konfliktpartei sagt, was aus ihrer Sicht für sie am Ende herauskommen soll. Lösungsvorschläge sammeln und festhalten.
Lösungsvorschläge werden überprüft: Die Konfliktparteien sagen bei jedem Vorschlag, ob es ein für sie realistischer oder unrealistischer Lösungsweg ist. Die unrealistischen aussortieren.
- Wege zur Umsetzung des Lösungsansatzes werden festgelegt: Was soll konkret getan werden, um die Lösungswege umzusetzen.
Die Umsetzung erfolgt: Gemeinsam wird ausprobiert, wie die vereinbarten Regeln umsetzbar sind.
Die Konfliktlösung wird überprüft: Nachdem die Umsetzung eine Weile ausprobiert wurde, setzen sich die Konfliktparteien noch einmal zusammen und besprechen, wie gut die Umsetzung funktioniert. Wenn beide Parteien zufrieden sind, ist der Konflikt gelöst. Ist das nicht der Fall, geht es noch mal bei Phase 4 los.
Wenn ein Konfliktgespräch nicht den gewünschten Erfolg bringt, gibt es weitere Lösungsstrategien:
- Die Durchführung eines Mehrheitsentscheides.
Die Beseitigung des „störenden Faktors“. Hier kann deine Autorität auch einmal als Mittel eingesetzt werden.
- Das Finden eines Kompromisses.
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