Versions Compared

Key

  • This line was added.
  • This line was removed.
  • Formatting was changed.

In diesem Abschnitt bekommst du Tipps für das richtige Verhalten im Erste-Hilfe-Fall. Allerdings ersetzt dieses Kapitel nicht die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs! Du solltest unbedingt solch einen Kurs besucht haben. Am besten frischst du deine Kenntnisse immer nach ein paar Jahren wieder auf.

Tip
Erste-Hilfe-Kurse gibt es z. B. beim Bayerischen Roten Kreuz und anderen Anbietern. Die NAJU organisiert regelmäßig Kurse für Outdoor-Erste-Hilfe. Einfach im Jugendbüro nachfragen, wann der nächste Kurs stattfindet!

...

  • RUHE BEWAHREN: Ein Helfer überträgt seine äußerlich erkennbaren Emotionen automatisch auf den Patienten.
  • ÜBERBLICK VERSCHAFFEN: Hektik und Chaos verzögern unnötig.
  • EIGENSCHUTZ: Es nützt weder dem Helfer noch dem Helfenden, wenn sich der Helfer selbst gefährdet oder verunglückt.

  • GEFAHREN BESEITIGEN: oder begrenzen & ggf. Personen aus dem Gefahrenbereich retten.
  • TRANSPORT VERMEIDEN: wenn nicht unbedingt notwendig. (Ausnahme: Rettung aus dem Gefahrenbereich).

  • NIEMALS MEDIKAMENTE geben.
  • PRIVATSPHÄRE WAHREN: Gaffer wegschicken, nicht in persönlichen Dingen wühlen.

...

  • Pflaster (verschiedene Größen, ein Großes zum Abschneiden, "Kinder-Pflaster" mit lustigen Motiven)
  • Leukoplast (schmal und breit)
  • Pinzette und Schere und Zeckenzange/-karte
  • Insektenschutzspray für Haut
  • Sterile Wundauflagen/Kompressen sowie Mullbinden und Verbandspäckchen
  • Dreieckstücher aus Stoff 
  • Vliestücher und Fixierbinden
  • Cool Pack/Kaltkompresse
  • Rettungsdecke
  • Desinfektionsmittel
  • Taschentücher und Schokolade und Sonnencreme
  • Anmeldezettel der Kinder mit Telefonnummern der Eltern sowie Infos zu Allergien oder Medikamenten

...

Nicht zum Auswendiglernen gedacht (eher als Wiederholung, falls du beim Erste-Hilfe-Kurs nicht mit geschrieben mitgeschrieben hast). Aber es kann nicht schaden, sich die folgenden Infos und Tipps mal anzuschauen. Zum Beispiel im Sommer lohnt sich ein Blick auf „S“ wie Sonnenbrand oder Sonnenstich…

...

  • Hautrötungen, Schwellungen, Quaddeln, Ödeme
  • Jucken, Schmerzen

  • Atemstörungen, Asthma
  • Durchfall, Erbrechen
  • Angst

...

Wenn's passiert ist: Je nach Symptom

  • Oberkörper hochlagern
  • Bei lebensbedrohlichen Symptomen: Notruf!
  • Jede ungeklärte allergische Reaktion sollte ärztlich abgeklärt werden.

...

  • Schnelle schwere Atmung
  • Atemnot
  • Atemgeräusche (Husten, Pfeifen)
  • Unruhe, Angst
  • Zyanose (Blaufärbung der Haut)

...

Wenn's passiert ist: Je nach Symptom

  • Eigene Panik vermeiden
  • Arme hoch
  • Patient über Knie legen (oder über Stuhl beugen)
  • 5x fest zwischen Schulterblätter schlagen (löst Hustenreiz aus)
  • Wenn es sich nicht löst: Kind im Stehen nach vorne beugen, von hinten Fäuste unter Brust des Kindes legen und 5x richtig fest hochziehen.

Asthma

...

Wenn's passiert ist:

  • Beruhigen!
  • Oberkörper hochlagern
  • Asthmaspray dabei?
  • Lippenbremse anleiten (Atemtechnik: ruhig durch die Nase einatmen und anschließend langsam durch die zusammengepressten Lippen ausatmen)

  • Notruf falls keine Besserung

Auge/Fremdkörper im Auge

...

Wenn's passiert ist:

  • Auge aufhalten
  • Zur Nase hin mit Wasser ausspülen
  • Abdecken
  • Notruf

Bauchschmerzen

...

Wenn's passiert ist:

  • Bei mehrtägigen Aktionen: manchmal nur Heimweh (oft nach 3-4 Tagen)

  • Trösten, in den Arm nehmen
  • Placebos verteilen (Zuckerpillen)
  • Wärmflasche
  • Wenn nach Gewalteinwirkung von außen: Notruf
  • Bei harter Bauchdecke und zunehmenden Schmerzen, Schock oder Bewusstseinsstörungen: Notruf

Blasen

...

Wenn's passiert ist:

  • Immer zulassen, nicht aufstechen (Infektionsgefahr)
  • Blasenpflaster

...

  • NICHT barfuß laufen!
  • Körperbedeckende Kleidung

...

Wenn's passiert ist:

  • Kühlen, kühlen, kühlen

Insektenstiche im Mundraum

...

  • Auf jeden Löffel/Gabel Essen schauen (Kinder dazu anhalten)
  • Bei Getränken: Flaschen mit Schraubverschluss bzw. Becher mit Deckel
  • Im Notfall Strohhalme reichen!
  • Immer alles Essbare zügig verstauen, nichts offen herumliegen lassen

...

Wenn's passiert ist: Große Erstickungsgefahr!

  • Notruf!

  • Kühlen von außen und innen / Eis essen
  • Beruhigen & zu ruhigem Atmen anhalten
  • Überprüfen, ob Allergie vorliegt
  • KEINE Medikamente geben

Nasenbluten

...

Wenn's passiert ist:

  • Beine anziehen im Sitzen
  • Kopf auf Knien ablegen, NICHT nach hinten, Erstickungsgefahr!

  • Kaltes Tuch in Nacken
  • Bei mehrmaligem Auftreten: Arzt aufsuchen
  • Wenn länger als 20 Minuten: Notruf

...

  • Nur kurze Zeit in die Sonne (möglichst NICHT über Mittag)
  • Mit Sonnenschutzmittel eincremen
  • Kopfbedeckung: Hut oder Cappi Käppi oder Tuch (in möglichst hellen Farben)
  • Über Mittagszeit Schultern abdecken
  • Viel trinken, Getränke in Zimmertemperatur (nicht stark gekühlt)

...

  • Bewusstseinsstörungen (ansprechbar, aber faselige Aussagen)
  • Hochroter und heißer Kopf, aber kühle Haut
  • Steifer Nacken

  • Schwindelgefühl
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen

...

Wenn's passiert ist:

  • Schatten
  • NICHTS zu essen oder trinken geben!!!
  • Mit erhöhtem Oberkörper lagern
  • Beruhigen
  • Nacken mit nassen Tüchern kühlen
  • Notruf

Verbrennungen/Verbrühungen

...

Wenn's passiert ist:

  • Bei kleinen Verbrennungen: indirekte Kühlung, mind. 15 Minuten, kühles (NICHT eiskaltes!) Wasser

  • Bei großflächigen Arealen: wenn möglich Kleidungsstücke ausziehen (NICHT wenn mit Wunde verklebt) und steril abdecken

  • Großflächige oder offene Verbrennungen: Notruf!
  • Bei Kühlung der betroffenen Stelle trotzdem restlichen Körper warm halten

...

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

  • Bauchschmerzen
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Ohnmacht
  • Herzrasen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Atemstörungen
  • Herz-Kreislauf-Stillstand

...

Wenn's passiert ist:

  • Notruf!

  • Kein Erbrechen herbeiführen!
  • Betreuen
  • Erbrochenes, Durchfall etc. nicht vernichten, sondern aufheben und dem Rettungsdienst mitgeben

Wunden

...

Wenn's passiert ist:

  • EIGENSCHUTZ!

  • 1-Mal-Handschuhe
  • Bewegung vermeiden
  • Infektionsrisiko mindern (sterile Arbeitsweise)
  • Notruf

Wunde: Schürf-/Schnittwunde

...

Wenn's passiert ist:

  • Nicht in Wunde rumstochern, keinen Dreck rausholen
  • NICHT desinfizieren
  • NIE Papiertaschentücher als Wundauflage!
  • Pflaster für kleine Schürfwunden und Schnitte (Fingerkuppenverband)
  • Wundauflage + Leukoplast/Mullbinde für etwas größere Schürfwunden
  • Blutungen möglichst stillen, z. B. Verbandpäckchen (= Mullbinde inkl. Wundauflage)
  • Bei größeren Wunden mit Dreieckstuch befestigen

  • Kopfwunden: Notruf
  • Augenverletzung: Augen verbinden, Notruf
  • Platzwunden: Notruf, innerhalb von 6 Stunden nähen lassen
  • Bisswunden: Notruf, höchste Infektionsgefahr, Tetanusgefahr (Patient geimpft?)
  • Fremdkörper in Wunde: kleine vorsichtig entfernen und steril verbinden; große nicht entfernen, sondern sichern und Notruf

Wunde: Stark blutend

...

Wenn's passiert ist:

  • Patient hinlegen, Wunde hochlegen, abdrücken (NIE abbinden)
  • 2. Person legt Druckverband an (verpackte Mullbinden auf Wunden drücken und Binde oder Dreieckstuch fest drumherum binden und fixieren)

  • Wichtiger Blutung stillen als auf Sauberkeit achten (ideal wäre beides, aber Blutung stillen hat Priorität, wenn keine sterile Wundauflage zur Hand!)

...