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An dieser Stelle möchten wir dir zwei Beispiele für Gruppenstunden geben, die die Prinzipien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung berücksichtigen. Eine solche Gruppenstunde besteht aus mehreren verschiedenen Elementen, wie z. B. Spielen, Beobachten, Basteln, Bauen… Zu jedem Element wird beschrieben, welche Teilkompetenzen bei den Kindern oder Jugendlichen gefördert werden. Du wirst merken, dass in einer Gruppenstunde nicht unbedingt alle elf hier beschriebenen Teilkompetenzen gefördert werden. Das ist auch gar nicht notwendig. Also keine Angst, du musst in Zukunft nicht alle deine Gruppenstunden überprüfen, ob sie auch wirklich „genügend BNE enthalten“! Wichtig ist einfach, dass du dir bewusst machst, dass BNE wichtig ist, was BNE bedeutet und wie deine Gruppenstunden zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Wie du das dann im Detail in deinen Gruppenstunden umsetzt, ist ganz dir überlassen.

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Beispiel 1: Lebewesen in Gebäuden entdecken & versorgen - unsere „Haus“-Tiere 

Viele Leute sind der Meinung, in einem Wohngebäude gibt es nur Menschen und Haustiere. Wilde Tiere gehören in die Natur. Aber schon seit der ersten bewohnten Höhle in der Steinzeit haben sich die Tiere mit uns weiterentwickelt. So gibt es heute einige Wildtiere ausschließlich in menschlichen Wohnungen, andere kommen sehr gerne und häufig zu uns. Die Tiere waren vor den Menschen da und gehören dazu, wir werden uns wohl damit abfinden müssen. In dieser Gruppenstunde kannst du mit deinen Kindern wilde Tiere in und an einem Haus entdecken. Das kann euer Gruppenhäuschen sein, wenn ihr eins habt, oder das Wohnhaus von dir oder von einem der Kinder (natürlich vorher mit den Eltern absprechen) oder ein öffentliches Gebäude wie z. B. das Jugendzentrum… Auf jeden Fall vorher anfragen, ob ihr das Gebäude untersuchen dürft!

Material: Liste mit vielen Tierarten, zwei große Papierbögen, Stifte, Sammelbehälter für lebende und tote Tiere, Styropor, Stecknadeln oder andere Ausstellungsmöglichkeit, Bestimmungsbücher, Becherlupen, Binokular, Kärtchen mit Mitbewohner-Namen, Papier

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A. Vorbereitung

Interessant wäre es, im Gebäude vorher eine Lebendfalle für Mäuse aufzustellen. Ansonsten reicht eine Begehung des Gebäudes und der Schlüsselbund des Hausmeisters (bei einem öffentlichen Gebäude). Vielleicht hat der ja Zeit, von seinen gruseligsten Begegnungen in Technikschächten, hinter Heizöltanks oder beim jährlichen Großputz zu berichten.

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B. Begrüßung (10 min): Iiih-Tiere-Spiel

Material: Liste mit vielen Tierarten, damit es zügig geht

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  • Fördert: Leitbilder und Motivationen reflektieren
  • Fördert: Gemeinsam entscheiden

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C. Hauptteil

C 1. Vorteile sammeln fürs Haus: für uns & für die Tiere (10 min)

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Die Kinder bekommen die Aufgabe, zu zweit kleine Sketche einzuüben. Ein Kind stellt einen „Schädling“ dar, das andere einen „Nützling“ oder einen Menschen. Dann kann es lustige Dialoge geben, ein Interview mit einer Kakerlake oder einen Bericht aus dem Leben eines Mäuserichs. Gib den Kindern vielleicht einige Themen vor, bis das Ganze in Gang gekommen ist. Nach 10 bis 15 Minuten Übungszeit treffen sich alle zur großen Aufführung.

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D. Abschluss: Elternfragebogen (10 min)

Material: Papier und Stifte

Die Kinder erstellen einen kurzen Fragebogen über Mitbewohner: Wie viele Tiere leben wohl in unserer Wohnung? (1-3, 4-6, 7-10, sehr viele) Welche Tiere schaden dem Menschen? (nur die Krankheitsbringer Zecke, Blutsauger Mücke und Wanzen) Seit wann leben Tiere mit Menschen zusammen? (seit den Haustieren, seit der Nutztierhaltung, schon immer) Es dürfen ruhig knifflig formulierte Scherzfragen sein: Wie viele Beine hat ein Mückenpatscher? (2) Welcher Fisch kann nicht schwimmen? (Silberfischchen) Auf der Mauer ist es nicht so nett wie im Bett. (Die Wanze) Wer trägt einen Schleier und ist keine Braut? (Schleiereule) Wer mag sich falten an Decken und Balken? (Falter) Diese Fragen legen die Kinder nun den Eltern vor. Großeltern und nette Nachbarn können auch gefragt werden. Bestimmt gibt es beim nächsten Treffen einiges zu berichten (Fördert: Sich und andere motivieren).

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E. Erweiterungen und Ideen für die nächste Gruppenstunde

E 1. Plakate im oder am Haus (45 min)

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  • Fördert: Fachübergreifend denken und handeln
  • Fördert: Vorausschauend denken und handeln

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Beispiel 2: Müll-Nachmittag

Müll umgibt uns fast überall. Manchmal merken wir das schon gar nicht mehr. Irgendwie ist es für uns fast normal geworden, dass wir tagtäglich jede Menge davon produzieren. In dieser Gruppenstunde geht es darum, wie Müll entsteht, was mit dem Müll passiert, warum er eigentlich schädlich ist für uns und unsere Umwelt und wie wir ihn vermeiden können.

Material: viele kleine Zettel, Pinnwand oder Tafel, „Punkte“ zum Sammeln (Murmeln, Haselnüsse, Holzperlen, etwas das nicht dort vorkommt!), Punktesammelkisten oder Schüsseln, Müllsortierungsanweisung der Gemeinde, Gummihandschuhe, mehrere Eimer, Plastikplanen, Fotoapparat, evtl. Waage, Stifte, Zettel, sauberer Müll von zu Hause, Äste, Stricke, Schere, Kleber, Tacker, große Blumentöpfe mit Sand drin als Fuß (können auch alte sein), 15 Müllfragen und je 4 Antworten (drei falsche und eine richtige), „Urkunden“ für jedes Kind, Siegerpreis, Kuchenstücke in der Dose, 2 Lärmgeräte (Trommel, Klingel)

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A. Vorbereitung

Gemeindlichen Sortierschlüssel/-leitfaden besorgen, Punkte und Preise überlegen, sauberen Müll sammeln, Quizfragen überlegen, Genehmigung für Aufstellen der Müllmonster einholen, evtl. Presse informieren

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B. Begrüßung (10 min)

Geh mit deiner Gruppe in einen Park oder eine andere städtische Freifläche und lasse die Kinder Fangen spielen. Schutz vor dem Gefangen werden bieten Mülleimer oder freiliegender Müll von Menschen. Weise die Kinder an, keinen Müll zu berühren! Sie werden staunen, wie viel Müll in der Gegend herumliegt, der Fänger hat ein schwieriges Geschäft. Danach wissen aber alle Kinder, wo die nächstgelegenen Mülleimer stehen. Wenn alle Kinder gefangen sind, rufe die Kinder wieder zusammen.

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C. Hauptteil 

(Je nach Alter der Kinder und zur Verfügung stehender Zeit kannst du einzelne Elemente aussuchen.)

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  • Fördert: Selbstständig und gemeinsam planen und handeln
  • Fördert: Gemeinsam entscheiden
  • Fördert: Sich und andere motivieren

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D. Abschluss (20 min): Abschlussquiz mit Urkundenverteilung

Material: 15 Müllfragen und je 4 Antworten (3 falsche und eine richtige), „Urkunden“ für jedes Kind, Siegerpreis, Kuchenstücke in der Dose, 2 Lärmgeräte (Trommel, Klingel)

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  • Fördert: Fachübergreifend denken und handeln
  • Fördert: Gemeinsam entscheiden

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E. Erweiterungen & Ideen für die darauf folgende Gruppenstunde

E 1. Bericht für die Zeitung schreiben (je nach Länge 30–90 min)

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