Motivation ist ein wichtiges Thema, welches jeden Gruppenleiter irgendwann beschäftigt. Andere mitzureißen und für etwas zu motivieren, ist eine Kunst, die sehr entscheidend, aber manchmal auch sehr schwer ist. Und wie motivierst du nicht nur andere, sondern auch dich als Gruppenleiter selbst? Was kannst du gegen Frustrationen tun? Es wird immer Dinge geben, die in deiner Arbeit gut laufen, und Dinge, die schlecht laufen. Die einen motivieren dich, die anderen führen zu Frustrationen. Es ist wichtig, mit beiden umgehen zu lernen. Das Geheimnis ist, die Dinge herauszufinden, die dich motivieren, und gezielt zu versuchen, die Situation so zu verändern, dass du motivierter bist. Natürlich versucht jeder, Frustrationen zu vermeiden. Aber wenn es dann doch einmal passiert, musst du sie nicht unbedingt nur auf dich selbst beziehen. Frustrationen können auch als Ansporn gesehen werden, es das nächste Mal besser zu machen.
Deine eigene Motivation – Werde dir über deine Motive klar
Der Begriff hat mit Bewegung zu tun. Was treibt dein Handeln an? Was sind deine Motive, etwas zu tun? Das herauszufinden, ist der erste Schritt. Auf folgende Fragen solltest du eine persönliche Antwort finden:
- Warum bin ich Gruppenleiter geworden?
- Was will ich mit meiner Arbeit erreichen?
- Was sind meine Ziele für mich selbst?
- Was sind meine Ziele für die Gruppe?
- Was macht mir an meiner Aufgabe besonders Spaß und warum?
- Liegen die Faktoren, die mir Spaß machen, bei mir oder bei anderen?
- Was gefällt mir an meiner Aufgabe überhaupt nicht und warum?
- Liegen die Faktoren, die mich frustrieren, bei mir oder bei anderen?
Wie kann ich die Situation so verändern, dass ich mehr Spaß bei meiner Arbeit habe und weniger frustriert bin?
Diese Fragen sollen dir helfen, deine Situation richtig zu beurteilen. Das wiederum wird es dir ermöglichen, diese Situation zu verändern.
Motivation vor – während – nach einer Aktion
Motivation durch realistische Ziele
Zunächst solltest du ein realistisches Bild davon entwickeln, was du willst und kannst. Wenn du dir darüber im Klaren bist, was du willst, prüfe als nächstes, welche deiner Ziele du überhaupt erreichen kannst. Zum Beispiel: Deine Gruppe besteht nur aus fünf Leuten. Wenn du das Ziel hast, innerhalb eines Jahres die Anzahl der Mitglieder zu verdoppeln, ist die Frustration wahrscheinlich vorprogrammiert. Realistisch wäre es, die Gruppe auf acht vergrößern zu wollen. Realistische und kleinere Ziele führen dazu, dass du eher Erfolgserlebnisse hast. Erfolg führt dann auch wieder zu neuer Motivation. Das klingt simpel – ist aber sinnvoll. „Ein Ziel nicht zu erreichen, ist nicht schlimm, keine Ziele zu haben, ist viel schlimmer.“
Kleine Schritte gut geplant
Jetzt ist die Maßnahmenplanung dran. Was musst du tun, damit du die Ziele erreichst? Welchen Weg musst du einschlagen? Viele kleine konkrete Handlungsschritte sind einfacher zu realisieren als ein großes unüberschaubares Projekt! Wer macht auf dem Weg zum Ziel was? Hier kommen auch die anderen Leute in der Gruppe ins Spiel. Suche dir „Verbündete“ für deine Aktivitäten. Einzelkämpfer gehen das Risiko ein, sich zu überschätzen und zu scheitern. Wenn du deine eigenen Stärken und Schwächen kennst, dann suche dir die passenden Mitarbeiter, damit du gewährleisten kannst, dass das, was du nicht selbst machen kannst, auch funktioniert.
Motivation während der Umsetzung
Dann geht es an die Umsetzung. Das Team beginnt mit der Arbeit. Von Zeit zu Zeit solltest du überprüfen, ob schon Teile der Ziele erreicht sind. Aus diesen Teilerfolgen kannst du dann die nötige Motivation zum Weitermachen ziehen. Teilerfolge feiern nicht vergessen!
Was lief gut oder schlecht – Motivation fürs nächste Mal
Am Ende eines Projektes steht die Auswertung. Was habt ihr erreicht? Das sollte gefeiert werden! Was wurde nicht geschafft und warum nicht? Natürlich ist es erst einmal ein Misserfolg, wenn etwas schief gegangen ist. Aber wir sind Menschen, die nicht perfekt sind. Unsere entscheidende Fähigkeit ist, dass wir lernen können, es beim nächsten Mal besser zu machen! Dazu musst du aber herausfinden, was genau falsch gelaufen ist und warum. Daraus resultieren Erfahrungen, die dir beim nächsten Mal sehr hilfreich sein können.
„Wenn ein Schiff gebaut werden soll, dann ordne nicht an, Holz zu fällen, sondern wecke die Sehnsucht nach dem Meer.“
Wie kannst du dich als Leiter und euch als Leitungsteam motivieren?
Ein paar Ideen, die zu einem motivationsfördernden Klima innerhalb des Leitungsteams beitragen:
- Erfolge feiern: Gönnt euch auch mal etwas, belohnt euch selbst.
Anerkennung aussprechen: Wenn im Team ein Klima entsteht, wo ihr euch gegenseitig für das Geleistete lobt, motiviert ihr euch gegenseitig.
- Kritik üben: Wenn jemanden etwas stört, sollte darüber gesprochen werden. Unausgesprochener Frust hilft niemandem weiter.
- Erwartungen klären: Was willst du von anderen? Was erwarten sie von dir?
Nicht immer nur Dinge tun, die kein anderer machen will, sondern auch das, was dir wirklich Spaß macht.
Wie kannst du deine Gruppe motivieren?
Diese Faktoren können dir helfen, die Kinder und Jugendlichen in deiner Gruppe zu motivieren:
- Überzeugung: Du musst von dem überzeugt sein, was du tust und vorschlägst.
Begeisterung: Wenn du begeistert und engagiert bei der Sache bist, färbt das auch schnell auf die anderen ab. Wenn du aber lahm und gelangweilt ein Spiel anleitest, wird niemand richtig Lust haben mitzuspielen. Somit ist die eigene Motivation auch die beste Motivation für die Gruppenmitglieder.
Kreativität: Kreative Ideen, die deine Gruppe überraschen, sind das Salz in der Suppe. Auch ein Spiel, das schon bekannt ist und oft gespielt wurde, macht wieder Spaß, wenn es in eine Geschichte verpackt und etwas abgeändert wird.
An die Interessen der Gruppe anknüpfen: Es ist einfacher, jemanden für etwas zu begeistern, was sie/ihn von vornherein interessiert. Jemanden dazu zu bringen, etwas zu tun, was unattraktiv ist, ist schwer und geradezu eine Kunst.